Rezension zum Theaterstück "Alkohölle"

Lena ist 19 Jahre alt und macht ein Praktikum in der Werbeagentur ihrer Tante. Sie ist allein im Büro als der Auftrag einer Firma für einen neuen Alkopop hereinkommt. Lena trinkt viel, besonders wenn sie mit ihrer Clique Spaß haben möchte. Am 20. Mai 2001, als Lena 4 Jahre alt war, starb ihr Vater bei einem Autounfall: Er war ein Alkoholiker und hatte zu viel getrunken. Der Verlust ihres Vaters berührt sie zutiefst, ganz besonders als Maxi, ihre Tante, Schwester ihres Vaters und Überlebende des Unfalls, mit ihr darüber redet. Die Sucht ihres Vaters bringt sie zum Nachdenken, denn sie ist auch auf dem Weg des Missbrauchs.

 

Das Theaterstück behandelt das Thema des Alkoholmissbrauchs, so dass der Alkohol personifiziert wird. Am Anfang wettet der verstorbene Vater mit dem Alkohol: Der Vater möchte Lena vor dem Alkoholmissbrauch retten. Doch der personifizierte Alkohol versucht alles, um Lena süchtig zu machen. Der Ausgang der Wette bleibt offen.

 

Die Vorstellung war wirklich beeindruckend, vor allem angesichts der Tatsache, dass die Darsteller keine professionellen Schauspieler sind. Einer der Akteure ist sogar ein „trockener“ Alkoholiker. So werden ehemalige Suchtkranke genannt, die seit längerer Zeit nicht mehr trinken. Besonders eindrucksvoll hat „Lena“ ihre Rolle gespielt: Sie wirkte, je nach dargestellter Situation, lustig, besoffen, verzweifelt; zeitweise flossen auf der Bühne sogar richtige Tränen. Dank der überzeugenden Vorstellung, konnten sich auch die jüngsten unter den Zuschauern (3.Klasse Mittelschule) mit dem Problem des Alkoholmissbrauchs auseinander setzen. Im Saal herrschte während der 90 Minuten der Vorstellung betroffene Stille, was den Schülern schließlich das Kompliment der Theatergruppe einbrachte.

 

Beate Albrecht äußerte die Hoffnung, dass sie mit ihrem Theaterstück dazu beitragen könne, den Jugendlichen dabei zu helfen, einen befriedigenden Lebenssinn ohne Suchtmittel zu finden. Besonders am Herzen liege es ihr, die jungen Menschen auf die Gefahren der Alkopops hinzuweisen. Diese sind sehr beliebte Mixgetränke aus hartem Schnaps und süßem Saft, die bei den Jugendlichen sehr beliebt sind.

 

Wir erachten es als sehr sinnvoll, dass die Schule, auch durch derartige Initiativen, den Schülern die Möglichkeit bietet, sich mit wichtigen Themen, die ihr Leben betreffen, auseinander zu setzen.

Celine Franch, 4. Klasse SG